Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigt ein schärferes
Durchgreifen gegen Hetze und Gewaltaufrufe beim Messengerdienst Telegram an. „Gegen
Hetze, Gewalt und Hasse im Netz müssen wir entschlossener vorgehen“, sagte die
SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das Bundesamt für Justiz
habe gegen Telegram zwei Verfahren wegen Verstoß gegen das
Netzwerkdurchsetzungsgesetz geführt, auf die Telegram nicht reagiert habe. „Das
wird diese Bundesregierung so nicht hinnehmen“, sagte Faeser.
(Foto: Michael Kappeler/dpa)
Derzeit würden Messengerdienste vom Netzwerkdurchsetzungsgesetz nicht erfasst, soweit sie zur Individualkommunikation bestimmt seien. Mit Telegram könne man inzwischen aber Nachrichten in öffentlichen Gruppen mit bis zu 200.000 Mitgliedern schreiben. Öffentliche Kanäle können laut Faeser von einer unbegrenzten Anzahl an Personen abonniert werden.
Diese offenen Kanäle würden bereits heute den gleichen Regeln des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes unterliegen wie etwa Facebook oder Twitter. „Das bedeutet, dass offensichtlich strafbare Inhalte innerhalb von 24 Stunden gelöscht werden müssen, rechtswidrige Inhalte innerhalb von 7 Tagen“, so die SPD-Politikerin. Zudem gelte für die öffentlichen Kanäle die Meldepflicht an das Bundeskriminalamt.
Quellen:
Text: dpa
Foto: Fabian Sommer/dpa