Amoktat an der Hochschule Hamm-Lippstadt

WEISSER RING hilft Opfern nach Messerangriff

Der WEISSE RING unterstützt die Opfer der Amoktat an der Hochschule Hamm-Lippstadt. Bei dem Messerangriff waren am Freitag drei Studierende und eine Lehrbeauftragte verletzt worden, Letztere starb am Tag darauf an den Folgen der Attacke. „Unser Hauptziel ist es jetzt, Opfern schnell und unbürokratisch zu helfen“, sagt Klaus Neidhardt, Landesvorsitzender des WEISSEN RINGS  NRW/Westfalen-Lippe. Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer hat sofort die notwendigen Schritte unternommen, um Betreuung anbieten zu können. Dieses Angebot richtet sich nicht nur an die Verletzen, sondern auch an Zeugen, Helfer sowie Angehörige von Opfern. Neidhardt betont: „Wir sind für sämtliche Betroffenen da.“

Die ehrenamtlichen Opferhelferinnen und Opferhelfer des WEISSEN RINGS durchlaufen eine  professionelle Ausbildung für den Umgang mit Opfern. Zu den konkreten Unterstützungsmöglichkeiten gehören unter anderem finanzielle Soforthilfen oder die Vermittlung von Kontakten zu Fachärzten und Behörden. Die Mitarbeiter des Vereins sind aber auch in der Lage, menschlichen Beistand zu leisten. Klaus Neidhardt sagt: „Mit einer solchen Situation muss niemand alleine klarkommen, es geht schließlich darum, dass die Gesellschaft sich jetzt den Betroffenen zuwendet.“

Spendenkonto eingerichtet

Unter der Rufnummer 02381/3046651 ist die Außenstelle des WEISSEN RINGS in Hamm für Betroffene erreichbar.

Der Verein hat zudem unter dem Stichwort „Opferhilfe für Hamm“ ein Spendenkonto bei der Deutschen Bank Mainz (IBAN DE26 5507 0040 0034 3434 00) eingerichtet.

Im Foyer der Hochschule soll ein Mann zunächst die drei Studierenden angegriffen haben, danach die 30 Jahre alte Lehrbeauftragte in einem Hörsaal, in dem gerade eine Vorlesung vor mehr als 100 Menschen stattfand. Die Zuhörer überwältigten den Mann, den die Polizei anschließend festnahm. Er wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Laut Ermittlungsbehörden handelt es sich bei den vier Betroffenen um Zufallsopfer. Die Hochschule sagte alle Veranstaltungen und Prüfungen ab, die für den Montag auf dem Campus in Hamm geplant waren, und richtete einen Raum ein, um stilles Gedenken zu ermöglichen.

Der WEISSE RING wurde 1976 in Mainz gegründet als „Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e.V.“. Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Der Verein unterhält ein Netz von rund 2.900 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und -helfern in bundesweit rund 400 Außenstellen, beim Opfer-Telefon und in der Onlineberatung. Der WEISSE RING hat mehr als 100.000 Förderer und ist in 18 Landesverbände gegliedert. Er ist ein sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Politik, Justiz, Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe. Der Verein finanziert seine Tätigkeit ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen. Der WEISSE RING erhält keinerlei staatliche Mittel.

Mit Informationen der dpa
Foto: Roland Weihrauch/dpa